Das erste virtuelle Blogger-Camp startete am Freitag, den 28.08.2012 um 11:00 Uhr. Ein Medien-Experiment. Ein bisschen aus der Not geboren. Aber ein voller Erfolg. Und vor allem: es ist sooooo einfach mit Google Hangout. Das muss man mal gefühlt haben.
Besonderer Dank gebührt +Hannes Schleeh für das hervorragende Setup der „Sendeplattform“ einschließlich Genehmigung von der Bayerischen Landeszentrale für neue Medien (hier findet man die „Offizielle Sendelizenz“ und ein paar technische Tipps zur Durchführung eines Hangout on Air). Ein ebenso großes Dankeschön an +Gunnar Sohn die inhaltliche Organisation und die Moderation.
Die Hangout Sessions kann man in unserer virtuelle Mediathek nachschauen:
- Session 1, Über Netzmonopole, abstürzende Applikationen, Shitstorms, Gema-Gebühren und digitale Ignoranten – Netzpolitischer Exkurs des bloggenden Quartetts
- Session 2, Von der Lust am Dialog: Welche Formate entwickeln sich über Google Hangout On Air?
- Session 3, Wirkung und Einfluss von Wirtschaftsblogs
- Session 4, Vernetzte Kommunikation mit Künstlicher Intelligenz
- Session 5, Sohn fragt Sohn
… und fast hätte ich es vergessen: Wirtschaftsminister Philip Rösler kam irgenwie auch noch in die Loop: im Hangout on Air von Daniel Fiene einen Tag zuvor fragte +Hannes Schleeh nach Möglichkeiten wie man das Mediengesetz so anpassen kann, dass Innovationen wie Goolge Hangout on Air nicht behindert werden. Der Bundeswirtschaftsminister nahm den Ball ganz locker auf und bat um Vorschläge. Die wird er bekommen. Herzlichen Dank, Herr Bundeswirtschaftsminister.
Der Blog von +Gunnar Sohn hat natürlich wie immer als erster berichtet: Vernetzungsintelligenz im Kundendienst: Smarte Apps statt inkompetente Beratung #bcn.
Und was sagen die anderen?
In Rivva gab es ganz gute Scores.
Sehr lesenswert ist auch der Artikel auf dosentelefon.eu: 1. Virtuelles Blogger Camp: Googles Hangout on Air ermöglicht virtuelle Tagung.
Aber am meisten freue ich mich über das Feedback von Vera Bunse:
“Die lockere Atmosphäre und das umfangreiche Themenspektrum haben mir gut gefallen, auch die rechtzeitig bekannt gegebene Einteilung in Panels, so konnten die Zuschauer ihr Interessengebiet vorher heraussuchen und die Zeit einplanen, falls sie selbst teilnehmen wollten.”
Das Format erlaube spontane Diskussionen, Live-Übertragungen oder Interviews, es eignet sich aber noch zu viel mehr, wenn die Kinderkrankheiten erst überwunden sind (in einem der Talks wurde das “50er-Jahre-Fernsehen” genannt).
“Die Talkrunden sind völlig ungezwungen und decken viele Themen ab, naturgemäß auch netzbezogene, die im Mainstream gar nicht vorkommen oder erst umständlich von Erklärbären für die C-Welt übersetzt werden. Das größte Plus sind jedoch die Gäste, die nicht nach Schema F ausgewählt werden und, statt Sprechblasen abzusondern, wirklich etwas zu sagen haben. Ganz gleich, ob man sie bereits aus dem Netz kennt oder nicht, es ist interessant, andere oder neue Standpunkte kennenzulernen. Die meisten Gäste kennen sich mit den Gepflogenheiten im Internet bestens aus, ‘Neulinge’ werden kurz gebrieft, und selbst kleine Pannen werden ganz unverkrampft bewältigt”, so Vera Bunse.
Die Hangouts seien viel unterhaltsamer, spannender und erkenntnisstiftender als ihre öffentlich-rechtlichen Vorgänger:
“Experiment gelungen, wird fortgesetzt. Ich freu mich drauf.”
Dem kann man nicht mehr viel hinzufügen. Ich freu mich nämlich auch drauf. Wir werden jetzt eine dauerhafte Sendelizenz beantragen …
… und sind gespannt auf den Dialog mit dem Bundeswirtschaftsminister.
Bernd Stahl